Die größten Rettungsmissionen in der Welt

Höhlendrama in Thailand

Eine der weltweit größten Rettungsmissionen geschah vor nicht allzu langer Zeit. Im Jahr 2018 war eine Gruppe thailändischer Kinder im Alter zwischen 11 und 16 Jahren zusammen mit ihrem 25-jährigen Trainer in einer Höhle gefangen. Doch wie kam es zu diesem Höhlendrama und wie schafften die Rettungskräfte sie alle zu retten?

Am 23. Juni 2018 wurden zwölf Jungs und der Trainer in der Tham-Luang-Höhle, die im Norden Thailands liegt, von Wassermassen überrascht. Um sich vor dem einströmenden Wasser zu retten, flüchteten sie tief in die Höhle. Obwohl es in der Monsunzeit sehr gefährlich ist, in Höhlen zu gehen, kletterten sie immer tiefer in die Höhle. Dann sperrte der Monsun die Jungs in die Höhle ein. Einige der Jungs konnten nicht einmal schwimmen und sie hatten auch keine Erfahrung im Tauchen. Sie wurden erst nach neuen Tagen von Rettungskräften gefunden und mit Lebensmitteln versorgt.

Nach 16 Tage langer Gefangenschaft wurden acht von insgesamt zwölf Jungs gerettet. Der Trainer und die letzten vier Jungs wurden am dritten Tag der Rettungsmission von 19 Spezialtauchern aus der Höhle gerettet. Das Höhlen-Drama ist nach 17 Tagen zwischen Hoffnung und Angst endlich beendet. Das glückliche Ende grenzt für viele an ein Wunder.

Vor der Höhle haben mehr als 1000 Helfer aus der ganzen Welt gearbeitet. Polizisten, Soldaten, Höhlenforscher, Taucher, Ärzte, Sanitäter, Psychologen und noch viele wollten seinen Teil zur Rettungsaktion beitragen. Etwa 90 Taucher waren im Einsatz. 18 Spezialtaucher, großteils aus Ländern wie Großbritannien und Australien, bildeten das Kernteam.

Die Rettungskräfte arbeiteten tagelang an der Rettungsaktion. Die Rettung des Fußballteams war sehr gefährlich. Die Taucher müssten an manchen Stellen ihre Atemluft-Flaschen abschnallen, da der Weg sehr eng war. Außerdem könnte man im Wasser kaum was sehen. Wie gefährlich diese Rettungsaktion war, zeigte auch der Tod eines ehemaligen Elitetauchers.

Nach der Rettung, wurden die Kinder sofort in ein Krankenhaus in der Stadt Chiang Rai gebracht. Alle waren in einem guten Gesundheitszustand, keiner hatte Fieber, nur zwei der Kinder hatten minderschwere Lungen-Infekte. Im Bauch einer Höhle überlebten die Kinder neun Tage, ohne Ihre Eltern, ohne Zugang zu Nahrung, ohne Aussicht auf Rettung. In der Höhle hatten sie kaum Kleider am Leib, kaum Wärme, kaum Licht, schliefen auf nacktem Fels.

Die Rettungsmission “Sophia”

Diese EU-Mission wurde nach einem Baby benannt, das auf einem Flüchtlingsschiff zwischen Libyen und Italien im Sommer 2015 geboren wurde. Diese Rettungsmission dient zur Bekämpfung von Schleuserkriminalität auf dem Mittelmeer. Demzufolge dürfen EU-Kräfte verdächtige Schiffe stoppen und durchsuchen. Besteht der Verdacht auf Menschenhandel oder Menschenschmuggel, können die Schiffe auf Hochsee seit Beginn der zweiten Phase die Boote auch beschlagnahmen und umleiten.

In der ersten Phase der EU-Operation ging es primär um die Rettung schiffbrüchiger Flüchtlinge sowie die Informationsgewinnung. Im Herbst 2015 wurde die zweite Phase eingeleitet. Seitdem können die Schlepperbanden auf dem offenen Meer nicht mehr straffrei operieren und können somit mit einer Festnahme rechnen. Die Seenotrettung ist zwar immer noch ein Teil der Mission, steht aber nicht mehr im Mittelpunkt der Mission. Im Rahmen von “Sophia” wurden seit 2014 bis Ende 2017 im Mittelmeer 42.000 Menschen gerettet, 110 verdächtige Schlepper verhaftet und 463 Schlepperboote zerstört. Deswegen sieht die EU die Mission als Erfolg an.

Die Schlepper haben als Folge auch ihr Verhalten angepasst und verlassen libysches Hoheitsgewässer nicht mehr. Und da die EU seit Herbst 2015 alle Schlepperboote auch zerstört, schicken die Schlepper Flüchtlinge fast nur in seeuntüchtigen Schlauchbooten und nicht mehr mit Holzschiffen wie früher. Die EU-Soldaten wurden regelmäßig auch zu Seenotrettern auf den Schiffen. Fast die Hälfte der geretteten Flüchtlinge wurden aus meist seeuntüchtigen Barkassen und Schiffen auf dem Mittelmeer von deutschen Soldaten gezogen. An der Mission “Sophia” sind 24 EU-Staaten beteiligt. Die Operation besteht aus drei Hubschraubern, vier Schiffseinheiten sowie drei Flugzeugen zur Luftüberwachung.